Eileiterschwangerschaft - Mann hält die Hände der Frau

Bei einer normale Schwangerschaft nistet sich die Eizelle in die Gebärmutter ein. Doch leider gibt es auch Eileiterschwangerschaften, bei denen die befruchtete Eizelle im Eileiter stecken bleibt und sich dort einnistet. Woran du sie erkennen kannst, haben wir für dich zusammengefasst.

Was ist eine Eileiterschwangerschaft?

Bei der Eileiterschwangerschaft nistet sich das Ei außerhalb der Gebärmutter ein. Normalerweise reist eine Eizelle durch die Eileiter in die Gebärmutter. Das funktioniert aber nicht immer problemlos und die Eizelle kann unterwegs stecken bleiben und im Eileiter befruchtet werden. Eine Schwangerschaft, die sich außerhalb der Gebärmutter einnistet, nennt man Extrauteringravidität oder EUG (Extra = außerhalb, Uterus = Gebärmutter, Gravidität = Schwangerschaft).
Eine extrauterine Schwangerschaft kann sich an verschiedenen Stellen befinden:

  • Im Eileiter
  • In den Eierstöcken
  • Im Gebärmutterhals
  • In der Bauchhöhle

Eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter wird immer von einem Facharzt beendet, da sie für dich lebensbedrohlich sein kann und dein Baby außerhalb der Gebärmutter nicht ausreichend versorgt wird.

Ursachen Eileiterschwangerschaft

Eine Eileiterschwangerschaft kann bei jeder Schwangerschaft auftreten. Sie macht allerdings nur etwa einen Prozent aller Schwangerschaften aus. Die Chancen erhöhen sich, wenn deine Eileiter beschädigt oder verengt sind.
Das kann verschiedene Ursachen haben:

  • Verklebte oder abgeknickte Eileiter
  • Eine frühere Eileiterentzündung, zum Beispiel durch Chlamydien
  • Narben oder Verwachsungen durch Bauch- oder Beckenoperation
  • Eine vorausgegangene Eileiterschwangerschaft
  • Operation an den Eileitern, zum Beispiel missglückte Sterilisation
  • Spirale, da sie Eileiterentzündungen begünstigt
  • Fruchtbarkeitsbehandlung und künstliche Befruchtung
  • Lokale Schäden durch Endometriose

Eileiterschwangerschaft Symptome

Eine Eileiterschwangerschaft ist am Anfang schwer von einer normalen Schwangerschaft zu unterscheiden. Deine Periode bleibt aus, du fühlst ein Spannen in den Brüsten und dir wird gelegentlich schlecht. Auch ein Schwangerschaftstest wird dir bei einer Eileiterschwangerschaft ein positives Testergebnis anzeigen. Das liegt daran, dass die Plazenta wie bei einer normalen Schwangerschaft das Schwangerschaftshormon hCG produziert. Dieses wird vom Schwangerschaftstest erkannt und als positiv angezeigt.
Erst ab der 6. bis 9. SSW kannst du die ersten Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft erkennen.

Eine subakute Eileiterschwangerschaft

Bei einer subakuten Eileiterschwangerschaft ist der Eileiter intakt und der Embryo wächst im Eileiter.
Symptome einer subakuten Eileiterschwangerschaft sind:

  • Schmerzen an einer Seite des Bauchs, die an Krämpfe oder Wehen erinnern
  • Die Schmerzen strahlen in den Rücken, die Schultern und Oberschenkel aus
  • Ohnmacht und Schwindel
  • Übelkeit und Erbrechen

Eine akute Eileiterschwangerschaft

Bei einer akuten Eileiterschwangerschaft platzt der Eileiter, da der heranwachsende Embryo zu viel Druck ausübt. Das kann zu schweren inneren Blutungen führen und muss sofort operiert werden.
Symptome für eine akute Eileiterschwangerschaft sind:

  • Plötzliche einsetzende, einseitige starke Schmerzen im Unterleib
  • Die Schmerzen strahlen in den Rücken, Oberschenkel und Schultern aus
  • Schwindel, Ohnmacht oder Kreislaufschock können durch den Blutverlust ausgelöst werden
  • Blutdruckabfall
  • Erhöhte Herzfrequenz

Tipp

Solltest du diese Symptome in der Frühschwangerschaft erkennen, solltest du unbedingt deinen Frauenarzt aufsuchen oder im Ernstfall den Notruf wählen. Denn eine akute Eileiterschwangerschaft kann zur Lebensgefahr werden.

Eileiterschwangerschaft Diagnose

Eine Eileiterschwangerschaft ist nicht einfach zu erkennen. Oftmals unterscheidet sie sich kaum von anderen Krankheiten, wie zum Beispiel einer Blinddarmentzündung oder einer Fehlgeburt. Liegt der Verdacht einer Eileiterschwangerschaft vor, wird dein Frauenarzt einige Untersuchungen anstellen, um diese zu diagnostizieren:

  • Anamnese: Im Gespräch mit deinem Arzt lässt sich dein Frauenarzt von dir die Symptome beschreiben und fragt dich nach eventuellen Vorerkrankungen und Risikofaktoren.
  • Vaginale Tastuntersuchung: Dein Frauenarzt wird deine Gebärmutter von innen und außen abtasten, um Hinweise auf eine Eileiterschwangerschaft zu finden. Hat sich eine Eizelle im Eileiter eingenistet, ist zum Beispiel die Gebärmutter kleiner als bei einer normalen Schwangerschaft, ein Eileiter meist größer als der andere und beim Tasten werden oft Schmerzen verursacht.
  • Ultraschall: Wo sich eine Eizelle eingenistet hat, kann dein Arzt meistens durch einen Ultraschall feststellen. Dieser wird vaginal durchgeführt. Kann dein Frauenarzt keine Schwangerschaft in der Gebärmutter feststellen, kann er eine besondere Variante der Ultraschalluntersuchung anwenden. Die so genannte Farbdopplersonografie. So kann er besonders durchblutetes Gewebe erkennen und die Eileiterschwangerschaft sehen.
  • Blutuntersuchung: Bei einer normalen Schwangerschaft verdoppelt sich der hCG-Wert im Blut alle zwei Tage. Bei einer Eileiterschwangerschaft steigt der hCG-Wert im Blut nur langsam, bleibt auf einem gleichbleibenden Niveau oder sinkt.
  • Bauchspiegelung: Bei einer Bauchspiegelung wird durch drei kleine Schnitte ein Endoskop (ein dünner Schlauch mit Lichtquelle und Kamera) in die Bauchhöhle eingeführt. Mit dieser kann dein Arzt die Eileiterschwangerschaft direkt erkennen und entfernen.

Eileiterschwangerschaft Behandlung

Je nachdem, wie weit eine Eileiterschwangerschaft vorangeschritten ist, werden unterschiedliche Behandlungsmethoden empfohlen:

  • Abwarten und Beobachten: Viele Eileiterschwangerschaften enden in den ersten drei Monaten von selbst. Dein Frauenarzt wird dich in dieser Zeit intensiv betreuen und den hCG-Wert im Blut regelmäßig kontrollieren. Sinkt der hCG-Wert ab und der Embryo wächst nicht weiter, kann man mit einer weiteren Behandlung einige Tage abwarten. Ist das nicht der Fall, wird dir dein Frauenarzt andere Behandlungsmethoden empfehlen.
  • Medikamente: Wenn der Embryo im Eileiter kleiner als vier Zentimeter ist, du noch keine Beschwerden hast und dein hCG-Wert einen bestimmten Schwellenwert noch nicht überschritten hat, kann die Schwangerschaft mit einem Medikament beendet werden. Meistens wird der Arzt dir das Medikament Methotrexat in die Fruchthöhle spritzen. Durch das Zellgift stirbt der Embryo ab und geht auf natürlichem Weg ab.
  • Offene Operation: Im Falle einer akuten Eileiterschwangerschaft wirst du oft direkt operiert. Dabei öffnet der Chirurg deine Bauchdecke, um den Embryo zu entfernen und die Blutung schnell zu stoppen. In manchen Fällen muss der Eileiter bei einer solchen Operation entfernt werden. Chirurgen versuchen jedoch alles, um den geschädigten Eileiter zu retten.

Schwanger nach Eileiterschwangerschaft

Nach einer Eileiterschwangerschaft die operativ behandelt wurde, kannst du wieder normal schwanger werden. Das erneute Risiko einer Eileiterschwangerschaft steigt allerdings. Nach der ersten Eileiterschwangerschaft steigt dein Risiko einer weiteren Eileiterschwangerschaft auf 15 %. Wird der Eileiter komplett entfernt, ist die Chance, dass sich ein Embryo einnistet, circa 50 %. Trotzdem werden viele Frauen auch nach einer Eileiterschwangerschaft wieder schwanger und bringen ein gesundes Kind zur Welt.